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GESCHICHTEN AUS DEM LEBEN – HABIBAS BLOG

Regelmäßig berichte ich hier von Themen, die mir in meinen Coachings begegnen und die vermutlich auch andere Menschen beschäftigen. So bekommst du einen Eindruck davon, was alles mit The Work bearbeitet werden kann und welche Lösungsstrategien daraus entstehen können. Vielleicht inspirieren dich diese Geschichten auch, dich selbst auf den Weg zu machen, dein Leben positiv zu verändern. Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche dir viel Spaß beim Stöbern!

„ANDERE SIND BESSER ALS ICH!“

Du spürst es ganz genau: Da ist er wieder – dieser Vergleich mit anderen, der dich schonungslos zur Versagerin abstempelt. Du fragst dich, ob du einen Minderwertigkeitskomplex heranzüchtest, weil du nicht aus der abwertenden Gedankenspirale herauskommst? Ich möchte dir die mutmachende Geschichte einer Klientin erzählen, wie sie einen großen Schritt macht, wieder ganz an sich selbst zu glauben.

„ANDERE SIND BESSER!“

Dieser Gedanke meiner Klientin nahm ihr komplett den Wind aus den Segeln. Ihr eigener Fan zu sein – unmöglich mit diesem Mantra, das sie schon aus Kindertagen kennt. Meine Klientin ist auch Kollegin und eine, die sich für alles begeistern kann – jede Idee findet sie spannend. Sie ist mit dem Wunsch zu mir gekommen, Klarheit im Beruflichen zu finden. Sie ist wie ich The Work-Coach. Wir machen gerade ein Brainstorming zu ihrer Zielgruppe. Aber der Glaubenssatz „Was die anderen machen, ist besser“ lässt sie nicht los. Also schauen wir ihn uns an:

 „Was die anderen machen, ist besser. Ist das denn wahr?“ „Ja!“ Ich frage sie, ob sie das mit absoluter Sicherheit wissen kann. „Ja, schon, eigentlich… Nein nicht wirklich, Nein.“

 „Wie reagierst du denn, wenn du den Gedanken glaubst? Was spürst du?“ „Mein Nervensystem ist ‚aufgehängt‘, ich habe Angst und fast Panik. Ich atme flach, bin unkonzentriert, fühle mich sehr klein. Mir geht Energie verloren, ich habe null Kreativität und kann mich gar nicht auf das Thema konzentrieren.“ Es tauchen Bilder aus ihrer Kindheit und Jugend auf: „Ich erzähle etwas, was ich gemacht habe, wie toll oder interessant es war, wen ich getroffen habe – und meine Schwester wischt das weg mit ihrer Geschichte, die sie viel spannender findet. Sie konnte oft gar nicht verstehen, womit ich mich beschäftige und fand immer viel spannender, was sie selbst gerade erlebt hat.“

KINDHEITSERINNERUNGEN BEGLEITEN BIS INS JETZT – AUCH DIE NICHT SO GUTEN

Heute sei es das gleiche Gefühl, berichtet sie. „Ich habe mich für das falsche entschieden und was sie macht, ist besser.“ Es kommen noch andere Flashbacks hoch, aus ihrer Schulzeit. Andere malten besser, rechneten schneller, machten lustigere Witze – und weitere entmutigende Vergleiche.

Ich kann ihr gut folgen. Ihre Situation ist nicht selten. All diese Erinnerungen verstärken das emotionale und körperliche Gefühl von Leere, Einsamkeit und Handlungsunfähigkeit – sogar mehr noch: Sie erzeugen eine Starre.

„Wie behandelst du dann die vermeintlich Besseren?“, möchte ich wissen. Ihre Worte überschlagen sich fast: „Ich beneide sie, hebe sie auf einen Sockel, fühle mich abhängig von ihrem Urteil, orientiere mich an ihnen und versuche auch so zu sein.“ Von der vordersten Sitzkante auf dem Sofa, auf dem sie bisher hibbelig hin- und herrutschte, ließ sie sich nun erschöpft in die Sitzkissen sinken. Sie antwortet nachdenklich: „Das fühlt sich verkehrt und nicht gut an. Es macht mich wütend und traurig zugleich. Auch weil ich nicht wirklich in Kontakt gehen kann mit den anderen.

Und das Projekt, das ich mir vorgenommen habe, ist damit oft erstmal passé. Ich schmeiße innerlich alles hin und bin blockiert. Ich kritisiere mich und sehe mich als die, die es niemals hinbekommen wird – während alle anderen es immer hinkriegen.

Der Gedanken kostet mich meine Freude am Prozess dran zu bleiben, die Zuversicht, dass es sich lohnt. Die Zuversicht, dass es reicht, wie ich bin. Und es kostet mich Offenheit anderen gegenüber.“

ANDERE SIND ANDERS. LASS SIE DICH INSPIRIEREN!

Aufmerksam hörte ich ihr zu. Ich konnte gut nachempfinden, wie kraftzehrend diese Gedanken sind, und sie sich mitten in einer gefühlten Abwärtsspirale befindet. Wir gehen weiter zur nächsten Frage von „The Work“. Mit ihr gelingt eine neue Perspektive: „Wer wärst du ohne den Gedanken?“

„Ich merke wie oft diese ‚Geschichte‘ mir schon das Leben schwer gemacht hat. Ich kann mich kaum von dem Gedanken lösen, so vertraut ist er.“ Sie atmet tief durch und schließt die Augen, um sich ganz ins Erforschen dieser Frage hineinzubegeben. „Also, ohne den Gedanken: Fühle ich mich freier, die Starre löst sich, die Energie kommt zurück. Ich fühle mich ganz und die Leichtigkeit ist wieder da. Ich kann das, was die anderen machen, wieder so anschauen, dass es mich inspiriert. Ich bin offen, weiter an meiner Positionierung zu arbeiten. Ich habe wieder Zugang zu sehen welche Erfahrungen und Fähigkeiten ich mitbringe und sehe und fühle mich auf Augenhöhe mit den anderen.

Um sie noch weiter in diese neuen Gedanken eintauchen zu lassen, lade ich sie zum nächsten Schritt von The Work ein, und sie kehrt das bisherige Mantra um: „Was die anderen machen ist nicht besser.“ Wir alle machen The Work und jeder bringt seine Persönlichkeit mit rein – und das ist genau richtig. Sie nickt mit wachen Augen. „Stimmt und ich hatte sogar schon die Ehre, dass andere meine Workshop-Titel übernommen haben.“

GÖNN ES DIR: LERNE NEU ZU DENKEN!

Wenn dir dieses Szenario bekannt vorkommt, nimm es ernst und kümmere dich darum. Diese Gedanken beeinflussen dein Leben sehr stark – leider nicht zum Positiven. Lässt du sie los, kommst du endlich in dein Potenzial. Ein ganzes Wochenende vertiefe ich diese Thematik, gehe den Ursachen auf den Grund und am Ende wirst du >> dein größter Fan sein können. Nicht weil du es dir einredest, sondern weil du es so fühlst, denn dein wahres Selbst war schon immer dein Fan. Es lohnt sich! Ich freue mich auf dich!