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GESCHICHTEN AUS DEM LEBEN – HABIBAS BLOG

Regelmäßig berichte ich hier von Themen, die mir in meinen Coachings begegnen und die vermutlich auch andere Menschen beschäftigen. So bekommst du einen Eindruck davon, was alles mit The Work bearbeitet werden kann und welche Lösungsstrategien daraus entstehen können. Vielleicht inspirieren dich diese Geschichten auch, dich selbst auf den Weg zu machen, dein Leben positiv zu verändern. Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche dir viel Spaß beim Stöbern!

Ciao Kopfkino! Zurück zur inneren Stärke

„Sie übergehen mich. Sie machen mich klein.
Ich möchte gehört werden und sie sollten sehen, wie viel sie davon profitieren können. Ich brauche, dass sie mich unterstützen.“

Diesen inneren Dialog, dieses hochaktuelle Thema brachte eine Teilnehmerin mit ins Seminar ‚Lift-Up für dene Beziehungen“. Bei ihr ging es um eine Situation im Job. Die Chefs wollten ihr eine neue Aufgabe übertragen.

Das Beispiel lässt sich gut übertragen. Diese Gedanken können wir, könntest du, könnte ich in allen möglichen Situationen haben. Beispielsweise als Kind gegenüber Vater oder Mutter oder auch gegenüber den Geschwistern. Oder eben mit den Chefs, so wie es meiner Klientin ging. Es braucht vermutlich nicht viel Fantasie, um sich vorstellen zu können, wie blockiert und ohnmächtig es sich anfühlt, wenn wir solche Gedanken haben.
Kommt dir bekannt vor? Dann verfolge die Geschichte meiner Teilnehmerin und erfahre wie sich ihre Work direkt auf ihre Selbstbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit ausgewirkt hat.

Auf Autopilot

Wenn es stressig wird, greift unser ‚System‘ auf die altvertrauten und bewährten Muster zurück. Dieses Prinzip habe ich auch im letzten Blogartikel angesprochen. Dann denken wir wie automatisch die Gedanken, die wir gewohnheitsgemäß in solchen schwierigen Situationen eben denken – und die sind nicht immer hilfreich für uns. Sie verstärken den Stress sogar. Wenn wir etwas schon einmal gedacht haben, dann ist es ein Mechanismus unseres Verstandes, genau das ganz leicht wieder zu denken. Der Mechanismus verstärkt sich, je häufiger sich Gedanken wiederholen, und damit sind zusätzlich immer auch Gefühlslagen, also Emotionen, verbunden, sodass wir nur umso schneller und einfacher genau wieder das gleiche denken – vollkommen automatisiert! Daher ist es auch so schwer, in so einer „stressigen“ oder „herausfordernden“ Situation etwas anderes zu denken und zum Beispiel die möglichen Chancen zu sehen. Oder einfach nur die Möglichkeit zu haben, ganz souverän und wie sonst auch, wenn wir uns gut fühlen, mit den jeweiligen Menschen sprechen zu können.

Zurück zu meiner Teilnehmerin:

Schon während sie ihre Geschichte erzählt, höre ich einen Glaubenssatz nach dem anderen, und so findet dieses aktuelle Thema seinen Weg in ein Arbeitsblatt „Urteile über deinen Nächsten“: „Ich bin schockiert und fassungslos wegen der Chefs, weil sie mich klein machen“, und weiter unten notiere ich: „Ich brauche, dass sie mich für meine Arbeit wertschätzen, dass sie den großen Schatz, das Potenzial erkennen und mich fördern.“ 
 
In der Work-Gruppe gehen wir in die Tiefe und spüren die Gefühle und Reaktionen hinter den Gedanken auf. Es schreit förmlich aus ihr heraus, unter Tränen, dass sie sich klein fühlt, unbedeutend, beschämt und auch traurig, wütend und hilflos. Und zwar dann wenn sie diesen Gedanken glaubt. „Wie reagierst du, wenn du den Gedanken ‚Sie machen mich klein‘ glaubst“, frage ich. Ihre weitere Antwort: „Ich habe dann einen dicken Kloß im Hals. Ich habe keinen Zugang mehr zu meiner Kompetenz, und ich kann nichts Konstruktives über das Projekt und meine Arbeit sagen. Es gelingt mir auch nicht, etwas zu ihrem Vorschlag zu sagen.“
Wir haken weiter nach: „Wie alt ist dieser Gedanke, sind diese Gefühle möglicherweise?“ „Das ist uralt. Da taucht sofort mein Vater auf, der nie sieht, was ich gut gemacht habe, sondern nur das, was seiner Meinung nach fehlt oder was ich stattdessen tun sollte. Da ging es nie nach mir. Ich hatte zu funktionieren.“
 
Was machen solche Bilder – also solche Erinnerungen –, die in unserem Kopf als Bilder, als Emotionsgemisch auftauchen? Gefühlt sind wir in einem 3D-Film, das wirkt alles so realistisch. Dies zu reflektieren – was also alles in uns in so einem Moment geschieht (in dem Moment läuft das natürlich rasant und es ist uns nicht bewusst), führt uns vor Augen, dass dieser Gedanke nicht zum Erfolg führt. Wir begreifen, sehen, erleben das mit „allen Sinnen“: Jetzt ist Zeit für etwas Neues!

Wir richten den Blick auf die andere Seite: „Wer wärest du oder wie wäre es, wenn du diesen Gedanken gar nicht glauben könntest?“ Kommen wir noch einmal zum Dialog mit der Teilnehmerin: „Sieh das mal als Experiment, denn es geht hier nicht darum, dir den Gedanken zu verbieten – das geht sowieso nicht.“ Sie wird ruhiger. „Das ist ganz erstaunlich, ich höre ihr Anliegen und bleibe groß. Ich bin erstaunt über ihre Idee und kann ganz ruhig darauf reagieren.“


Dieses Thema, „Jemand macht mich klein und ich brauche ihre Wertschätzung oder Unterstützung“, ist also ein altbekanntes Thema meiner Teilnehmerin. Wir haben dann später auch verschiedene SItuationen über ihren Vater mit The Work hinterfragt. Sie hat sich „Schreckenserinnerungen“ als kleines und auch größeres Kind zugewendet und darauf bezogen ihre Glaubenssätze aufgeschrieben. So war es möglich, neue und befreiende Erkenntnisse dazu zu finden.

So baust du Stück für Stück auch den Schrecken hinter dem Thema ab, wenn dir bewusst wird, und du es zudem in der Work auch fühlen kannst, dass du es auch als Kind hättest anders sehen können (klar – damals war das nicht möglich). Wenn du nämlich heute entdeckst, dass du es auch anders sehen und damit auch anders reagieren könntest, dann kann sich im Hier und Jetzt auch der Blick auf den Vater verändern und somit auf die alten Kindheitssituationen. Sie verlieren sozusagen rückwirkend ihren Schrecken, weil ich heute Alternativen dazu sehen kann. Es ist schwer, das zu beschreiben, denn letztlich ist es eben ein Erleben in dir, das dich frei macht. Kann ich es für die Situation klar erkennen und sehen, dann verliert die gleiche Erinnerung Macht über mich, und die neue Reaktions- und Sichtweise kann Stück für Stück Einzug in mein Leben halten.

Quintessenz:

„Sie machen mich groß.“
Auf der Ebene von „Selbstliebe & Selbstwert“ ist auch viel geschehen! Meine Teilnehmerin hat zu ihrer Stärke zurückgefunden, zu ihrem Können, zur Selbstwertschätzung. So hatte sie jetzt jede Menge Argumente zur Verfügung und konnte ihren Chefs von der positiven Entwicklung und den Erfolgen ihres Projektes erzählen. Sie konnte sie einbinden. So bewertete sie dieses Gespräch rückblickend als gut, im Grunde als Weckruf, damit sie ihre Projekterfolge in der Firma zeigt, statt zu erwarten, dass die anderen das schon mitbekommen. Auf der Beziehungsebene wurde ein Miteinander auf Augenhöhe möglich.

Jetzt denkst du vielleicht skeptisch: Und das hat sich mit einer Work wirklich erledigt? Ganz so schnell ist es dann meistens doch nicht. Erst einmal war der Weg offen, und es war ein erfolgreiches Gespräch. Und ja, die altbekannten Glaubenssätze kommen immer mal wieder in stressigen oder herausfordernden Situationen hoch. 
 
Daher ist es so wichtig, sich immer wieder mit der neuen Sichtweise zu verbinden – und auch weitere Glaubenssätze zu hinterfragen. Und weil das so ist, empfinde ich die Ausbildung zum Coach für The Work als so wertvoll und transformierend.
 
Du bleibst nämlich a) dran und bearbeitest die nächsten stressigen Glaubenssätze zu einem Thema oder auch zu einem angrenzenden Thema, und b) kommst du durch die verschiedenen Übungen in der Ausbildung an Themen heran, die du tendenziell eher vor dir selbst verborgen hältst. Und c) hast du nicht nur mich als Coach, sondern du hast die ganze Gruppe, mit der du dich im Austausch gegenseitig coachst.
 
Das interessiert dich brennend? Dann komme noch dazu! Hier erfährst du mehr zur Ausbidlung. Wenn du dir nicht sicher bist, ob es das Richtige für dich ist, dann vereinbare ein kurzes Gespräch mit mir.
Während der Ausbildung zum Coach für The Work kannst du mehr und mehr stressige Themen hinter dir lassen und du lernst wie du andere Menschen mit The Work professionell begleiten kannst. Die eigene Erfahrung, dass letztlich immer die Gedanken die Ursache des Leidens sind, ist dabei eine der wichtigsten Skills, die du als Coach für The Work mit deinen Coachees brauchst.